Künstliche Intelligenz im Einsatz gegen Plastik im Meer

Das Forschungsprojekt PlasticObs+ hat sich zum Ziel gemacht, die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll sichtbar und messbar zu machen. Hierfür nutzen sie KI.

Das Forschungsprojekt »PlasticObs+« des Deutschen Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz (DFKI) plant den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) an Überwachungsflugzeugen, um die Erfassung von Plastikmüll in Gewässern zu verbessern und den Müllzustand zu dokumentieren. Die gewonnen Daten werden mithilfe einer KI ausgewertet. Dies erlaubt Informationen darüber zu sammeln, welche Art und welche Menge an Müll unseren Planeten an welchem Standort verschmutzt. 

Jährlich gelangen laut WWF circa elf Millionen Tonnen Plastikmüll in Gewässern, und die Ozeane sind auch anderen menschlichen Einflüssen wie Überfischung, Lebensraumzerstörung und den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Dies betont die dringende Notwendigkeit, die Meere zu schützen und den Tiefseebergbau zu stoppen. Einer Prognose von PlasticObs+ zufolge werden bis 2025 circa 80 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren schwimmen, und jährlich schätzungsweise elf Millionen Tonnen hinzukommen. Dies entspricht einer LKW-Ladung Müll pro Minute. 

PlasticObs+ Webseite

Zweite Messkampagne von PlasticObs+

In dem Video erfahren Sie mehr über die zweite Messkampagne von PlasticObs+

Unsere Ozeane sind am Limit. Unfassbare elf Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer - die Tier- und Pflanzenwelt erstickt regelrecht an unserem Müll. Auch in der Nahrungskette landen Mikroplastik-Teilchen
Axel Hein, Meeresexperte
Info

Die Gefahr von Plastikmüll für unsere Ozeane

Unsere Erde ist zu etwa 71 Prozent von Ozean bedeckt. Bedauerlicherweise drohen unsere Weltmeere zu riesigen Mülldeponien zu verkommen, wobei Plastikmüll insbesondere ein wachsendes Problem darstellt. Jährlich verenden eine Million Tiere aufgrund der Verschmutzung. Diese Krise betrifft nicht nur die Ozeanbewohner:innen, sondern auch die Menschheit, da unsere Meere immer mehr im Plastikmüll ertrinken.

Plastik im Meer stellt eine besondere Gefahr für die Tierwelt dar, da Tiere oft Plastikteile mit Nahrung verwechseln, was häufig tödliche Folgen hat. Schätzungsweise 11 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jährlich in die Ozeane, was etwa einer LKW-Ladung pro Minute entspricht. Ein beträchtlicher Anteil dieses Mülls stammt vom Festland und gelangt über Flüsse und Kanäle ins Meer. Es ist dringend erforderlich, Maßnahmen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zu ergreifen, um dieser Plastikflut Einhalt zu gebieten und umweltfreundliche Alternativen zu fördern.

KI Plastikmüll
Tipps

Wie man im Alltag Plastik vermeiden kann

Auch Sie können einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass PlasticObs+ in Zukunft weniger Arbeit hat. Der WWF Deutschland hat einige hilfreiche Tipps für die Vermeidung von Plastik im Alltag aufgelistet.

  • Verzicht auf Einwegprodukte (Tüten, Einweggeschirr, Einweg-Kaffeebecher) und dadurch Plastik im Alltag und Plastik im Urlaub reduzieren
  • möglichst verpackungsfreier Einkauf, z. B. in unverpackt Läden oder unverpackte Ware auf dem Markt einkaufen
  • die Kreislaufwirtschaft unterstützen und seinen Müll richtig trennen
  • sich an Aufräumaktionen der Gemeinden beteiligen – Plastikmüll am Ufer von Bächen und Flüssen kann auch im Meer landen
  • Abfälle im Strandurlaub, aber auch bspw. Plastikmüll auf Festivals in die bereitgestellten Behälter werfen oder wieder mitnehmen
  • auf Produkte verzichten, die Mikroplastik enthalten
Foto von Naja Bertolt Jensen auf Unsplash
Naja Bertolt Jensen | Unsplash